ELVIS Review

Nach „Der große Gatsby“ bringt Baz Luhrmann die Verfilmung über den King of Rock Elvis Presley auf die Leinwand. Welche Abschnitte Baz Luhrmann dabei unter die Lupe nimmt und wie Elvis in seinen Film porträtiert wird, erfahrt ihr in meiner Review.

Trailer

Plot

Elvis Presley (Austin Butler) ist in der Musikwelt für wohl keinen Menschen auf der Erde ein unbekannter Name. Ein junger aufstrebender, talentierter Musiker aus Memphis machte in den 50ern seine ersten Schritte mit einigen Auftritten durch die Vereinigten Staaten von Amerika. Als Colonel Tom Parker (Tom Hanks) an einem Abend sah wie Elvis mit seiner einzigartigen Art auf der Bühne sein Publikum in Extase bringt, sah Tom Parker nur noch das Potenzial und damit eine unglaubliche, aufleuchtende noch bevorstehende Zukunft des jungen Elvis. Er will mit allen Mitteln zu Elvis Repräsentanten werden und wird dies auch nach einem längeren Gespräch auf einer Kirmes. Damit beginnt die Reise des Elvis Presley. Eine Reise mit kulturellen, gesellschaftlichen und schlussendlich auch persönlichen Problemen mit denen Elvis konfrontiert wird.

Bebende Bühnenstimmung mit punktuellen Tiefgang einer großen Persönlichkeit

Das eine Verfilmung über den King of Rock im Form eines Spielfilmes statt einer mehrteiligen mehr faktenbasierten Dokumenation in die Kinos kommt, war eigentlich nach Verfilmungen wie „Bohemian Rapsody“ oder „Rocketman“ nur eine Frage der Zeit gewesen. Wie auch bei den anderen eben genannten Verfilmungen der letzte Jahre hat auch diese Porträtierung keinen Anspruch auf Vollständigkeit über die gesamte Karriere von Elvis Presley. Dabei nimmt Baz Luhrmann in seiner erzählerischen Geschwindigkeit bereits in den ersten 20 Minuten ordentlich Fahrt auf. Mit schnellen Schnitten, effektreichen Überschriften, rasanten Übergängen und der Befeuerung von Elviss Soundtracks ist der gesamte Film sehr stimmungsvoll, sodass man in Phasen selbst gerne im Kinositz zur Musik mitwippt.

Baz Luhrmann konzentriert sich im Wesentlichen bei einer Laufzeit von statten 159 Minuten auf den Aufstieg des Rockkünstlers mit all den kuturellen sowie gesellschaftlichen Herausforderungen dem Elvis Presley konfrontiert war und schlussendlich mit seiner besonderen Art als Bühnenperformer auslöste sowie beiflusste. Zuschauer die dabei schlicht weg nur die Musik über Umwege wie Einspieler in Filmen, Serien oder Werbespots kennen, werden sehr interessante Hintergründe offenbart. So ist es interessant zu wissen, wo die wahre musikalische Inspiration und Wurzel von Elvis Presley herkommt, ohne bei einigen Konflikten mit dem Elvis Presley konfrontiert wurde, allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Den Kern der Konflikte schafft es Baz Luhrmann aber klar zu bennennen, sodass man als Zuschauer aus Neugier auf eigene Faust mehr über bestimmte Etappen der Karriere von Elvis nachrecherchieren will. Überwiegend nimmt der Film aus erzählerischer Sicht dabei die Perspekte von Tom Parker ein. Obwohl die Besetzung mit Tom Hanks als Tom Parker so renumierten erscheint, ist die Rolle selbst doch recht eindimensional. Das hat an und für sich nichts mit dem Schauspiel von Tom Hanks zu tun. Vielmehr mehr merkt man einfach mit fortschreitender Dauer des Filmes, dass all die intreganten Plänen und Taten der realen Person Tom Parkers, schlicht auf einfachen Motivationen beruhten, die im Laufe des Filmes auch nur benannt werden. Klar, bei diesem Spielfilm ist trotz der Erzählperspektive selbstverständlicherweise der King of Rock die Hauptrolle und mit seiner bereits lange Laufzeit sich nicht unbedingt leisten noch andere Figuren mehr zu beleuchten.

Umso fulminanter sowie unstreitbar überzeugend ist die schauspielerische Leistung von Austin Butler. Die Nuancen in der Stimmen, welche Elvis über verschiedenste Etappen seines Lebens hatte, sind stets authentisch. Aus den Szenen lässt sich schnell erkennen, dass Austin Butler viel Zeit mit dem Sichten von Archivmaterial für seine Insezenierung investierte, um nicht nur mit der Stimme zu überzeugen, sondern im gesamten Auftreten als Elvis Presley. Sei es in den normalen Dialogen mit anderen Castmitlgieder oder vorallem wenn es zu den Bühnenauftritten kommt. Zu keinem Zeitpunkt wirkt irgendein Autritt zu sehr erzwungen oder nicht oragnisch aus dem Charakter heraus. Austin Butler Schauspielerische Leistung ist wohl im gesamten Film mit der ikonischen musikalischen Untermalung wohl das beste, was Baz Luhrmanns ELVIS zu bieten hat. Aber auch das Zusammenspiel mit Tom Hanks wirkt auch trotz des sehr wenig interessanten Charakters Tom Parker stets natürlich. Die Portätierung lässt überwiegend positives Licht zurück und geht nie zu sehr auf die dunklen Seiten ein. Der Film verschweigt zwar nicht Themen wie Untreue oder auch die Drogensucht eines Elvis Presley, jedoch will der Film nie lange mit der Kamera mehr die Themen aufdecken, da Baz Luhrmann eher ein Porträt zeichnen will, was die Einzigartigkeit und die Fazination Elvis Presley aufzeigen will und schlussendlich eine nachvollziehbare, kreative Entscheidung ist.

Fazit

Stimmungvoller kann eine Verfilmung über den King of Rock nicht sein, wie es ein Baz Luhrmann tut. Allerdings merkt man bei seine Regieführung mit seiner farbenfrohen Art mit all den effektreichen Überschriften, recht frequenten Filmschnitten und auf das Setzen der ikonischen Soundtracks wirkt die Anwendungen dieser Techniken leider ein Stück zu inflationär auf seinem gesamten Film. Als Zuschauer ist man für die ersten 30 Minuten sehr unterhalten und das auch über spätere, längere Phasen des gesamten Film hinweg. Jedoch gibt es im Film selbst sehr wenige Stellen, wo es mal ruhiger wird und Baz Luhrmann sich den tragische Momente widmet. Und diese auch eher oberflächlich behandelt. Mit vielleicht etwas weniger Zeit über den Aufstieg und etwas Zeitinvest in den schweren Momenten eines Elvis Presley, hätte der Regisseur die Zuschauer womöglich emotional mehr mitzunehmen können. Aber das ist wie bereits erwähnt eine eindeutige kreative Entscheidung von Baz Luhrmann ein mehr positives Porträt der Zuschauerschaft zu hinterlassen, denn die Musik des King of Rock lebt weiter. Ein unterhaltsamer Abend mit Etappen einer fazinierenden Karriere verkörpert vom schauspielerisch großartigen Austin Butler, die für sich genommen jeweils wie Zeitdokumente wirken, bei dem man selbst gewillt ist im Nachhinein mehr zu erfahren sowie mehr Musik von Elvis Presley sich anzuhören.