Trailer
Plot
Johnny (Joaqin Pheonix) ist ein reisender Radiomoderator aus New York, der Kinder über die gesamte USA interviewt und ihnen Fragen über deren Zukunft sowie Fragen über Erwachsene stellt. Es ist ca. ein Jahr her, dass Johnnys Mutter verstorben ist. Leider war auch diese Situation ein Auslösung eines Streits zwischen Johnny und seiner Schwester Viv (Gaby Hoffmann), was schlussendlich dafür sorgte, dass beide nicht mehr so oft miteinandersprechen wie es früher mal der Fall war. Johnny entschließt sich aber eines Tages Viv anzurufen und seine Schwester in Los Angelos zu besuchen. Dabei erfährt, Johnny, dass Viv demnächst vor hat ihren kranken Ehemann in Oakland zu besuchen. In ihrer Abwesenheit soll Johnny auf Vivs Sohn Jesse (Woody Norman) aufpassen. Johnny selbst hat keine Erfahrungen mit Kindern. Doch mit der Zeit lernen sich beide mehr und mehr kennen und Jesse begleitet seinem Onkel Johnny auf eine Reise quer durch die USA mit seinen geplanten Interviews für seine Raioshow.
Kinder reflekieren mehr als man manchmal denkt
Mit Mike Millls (Regisseur) und dem Independent Studio A24 treffen Filmschaffende zusammen, die eine persönliche, mitergreifende Geschichte erzählen können. Bereits nach dem ersten Minuten wird sehr schnell eine Tonalität der sehr leichten Melancholie sowie Ruhe etabliert, die nicht ausschließlich durch den Schwarz-Weiß-Look definiert wird, sondern bereits mit den ersten Szenen, die es mit Johnny und Viv am Krankenbett ihrer Mutter zu sehen gibt. Es lässt sich schnell erahnen, dass der Film nicht nur einen Konflikt sondern mehrer Konflikte aus der Vergangenheit seiner Charakter aufgreift, sondern auch die Herausforderungen ihrer aktuellen Situation über die Laufzeit thematisieren werden. Allerdings niemals so lange oder in der großartigen Tiefe, da man sich als Zuschauer vieles selbst erschließen kann. Die Art und Weise wie der Film die Konflikte von Johnny und Gaby thematisiert, werden überwiegend von Jesse angesprochen bzw. initiiert und das mit einer Sichtweise die zunächst kindertypisch erscheint, jedoch zugleich offentbart wie viel Kinder im Alter von 9 Jahren schon bereits die Welt um sich herum verstehen, ohne dabei die Probleme, die Lage Jesses selbst in die er sich befindet zu vernachlässigen. Woody Norman ist dabei eine wahre Entdeckung und Offenbahrung wie gut Kinderschauspieler mit ihren Counterpat schauspielerisch harmonieren können. Gepaart mit dem Schauspiel von Joaquin Phoenix wirkt jede Szene, in der die beiden auf der Leinwand zu sehen sind über die gesamte Laufzeit stets authentisch.
Die eher unaufgeregte Erzählichweise sowie auch der bereits erwähnte Schwarz-Weiß-Look sorgen dafür, dass man als Zuschauer sich manchmal auch die Beobachterrolle einnimmt. Es ist schön dabei zu sehen wie Jesse mit seiner Neugier sein neues Umfeld wie New York entdeckt und seinem Onkel Johnny bei seinen Radioaufzeichnungen mit begleitet. Die Aufnahmen bestehen dabei nicht nur aus den Interviews mit Kindern, die man zwischen durch auch direkt zu sehen bekommt. Die Ausrüstung dient auch innerhalb des Filmes für Monolgie, die Johnny für sich selbst aufzeichnet und wie eine Art Tagebuch nutzt, in dem er über seine Erlebnisse und Erfahrung welche er mit Jesse sammelt Revue passieren lässt. Bei all den ernsten Themen sowie der gesetzten Farbegebung ist der Film aber nicht ausschließlich Ernst sondern, schafft es auch über leicht unerwartete Dialoge witzte Momente zu erzeugen.
Fazit
„C’mon C’mon“ ist ein ruhiger aber erstaunlicher Film bei der man als Zuschauer selbst ab und zu gerne in eine Art Beobachterrolle schlüpft. Besonders richten sich die Augen auf die schauspielerische Leistung von Woody Norman. Woody Norman ist nicht nur eine Entdeckung, sondern auch eine große Bereicherung für Glaubwürdigkeit des Films sowie der allmählich aufbauenden Chemie zwischen ihm und Joaquin Phoenix. Zu jeden Zeitpunkt erhält man das Gefühl, dass das Onkeldasein für Joaquin Phoenix nicht nur angestrengt, sondern auch vor Problemen stellt, auf die er nicht immer sofort eine Antwort hat. Die ständige Suche nach dem richtigen Ratschlag reflektiert die Realtität, die sich viele Eltern oder Erziehende Tag täglich stellen. Der Film ähnelt sich einen Erfahrungsbericht, der nicht nur Erlebnisse über alltägliche Themen mit Kindern sondern auch eine bestimmte Geschichte erzählt, welches aufzeigt wie viel Kinder von ihrer Umwelt bereits mitbekommen und gleichzeitig man als Erziender bei allem Problem um einem herum versucht ihnen ein Umfeld um sie herum zu schaffen, in der sie sich wohl fühlen können.