Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben Review

Als die Ankündigung nach einer neuen Verfilmung zu „Dungeons and Dragons“ medial bekannt wurde, war jeder etwas hellhörig der jemals etwas über das wohl berühmteste Pen & Paper Rollenspiel gehört hat. Wird es ein Remake der 2000er Verfilmung oder versucht Paramount mit der Marke etwas Neues auf die Leinwand zu bringen. Meine Gedanken und Meinung zum Film erfahrt ihr wie immer in der folgenden Review.

Trailer

Wenn die Kalkulation einfach aufgeht

Nicht selten würden hochkalkulierte Filme bei mir durchfallen, da sie schlicht und ergreifend strukturell sowie inhaltlich uns als Zuschauer das 1000ste mal die gleiche Art der Unterhaltung uns bieten, die wir spätestens schon bereits nach dem dritten mal unterbewusst als Langweilig abstempeln würden. Doch gerade bei Blockbustern dieser Art sollte man das nicht immer so direkt pauschalisieren.

Klar folgt dieser Film drehbuchtechnisch die seit Ewigkeiten etablierte und gut funktionierenden Drei-Aktstruktur. Klar lässt der Film dem Zuschauern nicht all zu viel Zeit über einzelne Dinge innerhalb des Filmes nachdenken. Klar, folgt der Film einem bestimmten Takt Actionszenen, auf Momente abgestimmten Gags oder in Häppchen das notwendigste an Hintergrundgeschichten sich aneinanderreiht, um den Zuschauern am Ball zu halten. Klar ist es, dass man gerade bei einer Verfilmung – trotz inzwischen so hoher Akzeptanz für Nerdtum – eine einfach verdauliche Geschichte erzählt wird, bei der die Rollen der einzelnen Charaktere, die jeder einzelne verkörpert nur einen Bruchteil der Komplexität vom Pen-&-Paper-Rollenspiel aufzeigt. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Der Film hat nichts anderes als das Ziel einfach ein Film für eine sehr breite Zuschauerschaft zu sein und einfach zu unterschalten. Wobei die Regisseure Jonathan Goldstein und John Francis Giulio es durchaus gut verstanden haben, einige spezielle Eigenheiten sowie Aspekte des Rollenspiels in ihre Handlung einzubauen, sodass der Zuschauer der überhaupt keine Verbindung zur Vorlage hat, mit einigen Lachern im Kinositz das Gesehen auf der Leinwand verfolgt.

Gerade wenn aus Sicht der einzelnen Protagonisten auf dem Weg ihrer Quest zu Momenten kommt, in der die einzelnen Akteuere mit ihren Fertigkeiten aus ihrer Rolle heraus versuchen Aufgaben zu lösen und selbst hinterfragen wieso bestimmte Dinge in dieser Welt so sind wie sie sind. Dabei ist es die Konstellation aus den ausgewählten Schauspielern, die den Humor und Unterhaltung ausmachen. Wenn man es böse formulieren möchte, wäre es sogar ein offensichtliches Typcasting. Viel mehr tendiere ich aber zu sagen, dass man sich hier die richtigen Gedanken um die Wahl der Schauspieler gemacht hat, um die charmanten Charakterzüge der einzelnen Protagonisten besonders hervorzuheben. Charakterzüge, die in skurrilsten Situationen zu ungewöhnlichen Lösungen führen und Charakterdynamiken zeigen, die zu Momenten führen, bei dem mal einfach nur Spaß hat. Allein wenn man sich den Cast ansieht, versprüht diese Konstellation pure Sympathie.

Aber auch das Produktionsdesign und damit die Welt von Dungeon & Dragon sorgt auch trotz bei viel Einsatz von CG, für eine lebhafte und zauberhafte Fatasnywelt, die auf ganzer Linie überzeugt. Eigentlich hat man zu keinem Moment das Gefühl, dass das Studio nicht genug Budget in die Hand genommen hat, um die Welt glaubhaft wirken zu lassen.

Allerdings inszenatorisch, sofern es um die Actionszenen geht und vor allem einen anderen Standard wie ein John Wick gewohnt ist, wirken diese doch hektisch, unübersichtlich und sogar etwas zu oft geschnitten. Das ist aber der Fluch nahezu jeden Filmes, bei dem entweder den Schauspielern nicht genug Zeit für das Einstudieren der Choreographien geben konnte oder einfach geplante Stunts schlicht von Stunt Double ausgeführt und entsprechend mit viel und Kameraperspektive arbeiten muss, um eine gewissen Dynamik in der Action zu erzeugen. Doch diese Szenen machen nicht den Bärenanteil des Filmes aus, sodass es zeitweise im Film auch verschmerzbar ist.

Fazit

„Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben“ schafft es Aspekte des Pen & Paper in einem unterhaltsamen Film einzuweben. Sicher werden nicht alle Punkte die ein Pen & Paper ausmachen hier aufgegriffen, doch sind es immer noch Punkte, die für die Handlung funktionieren. Der Fokus des Films liegt im wesentlich auf der Fantasy-Welt von Dungeons & Dragons und seinen Charakteren in ihren Rollen und damit ihre Funktion innerhalb der Gruppe, woraus der größte Unterhaltungswert herausgezogen wird. Es ist daher kein Film über das Pen & Paper. Sofern diese Erwartungshaltung besteht, gibt auch keinen Grund zur Befürchtung, dass überhaupt Langeweile aufkommt. Vielmehr ist man als Zuschauer durchweg humorvoll unterhalten. Trotz seiner generischen Struktur und Vorhersehbarkeit, wird einem selbst, dies wenig stören, da der Cast mit seiner Sympathie viel dazu beiträgt, gerne deren Reise als Begleiter mit zu begleiten.