Das Jahr 2023 ist gerade mal etwas mehr als eine Woche alt und Blumhouse Productions startet direkt „M3GAN“ den ersten Horrorthriller des Jahres. Ob der Film in der Lage ist mit der bekannten Angst um leblose Puppen auch einen guten Schreck einzujagen, erfahrt ihr im meiner kleinen Review.
Trailer
Plot
Gemütlich und warm sitzt Cady mit ihrer Puppe elektronisch gekoppelt zu einem Tablet im Auto mit ihren Eltern in Richtung Skiurlaub. Doch auf dem Weg dahin wird der Schneesturm so stark, dass ein anderes Transportmittel das Auto in der Cady und ihre Eltern sich befinden, umfährt. Bei dem Unfall verunglücken Cady Eltern dabei und Ihre Tante Gemma wird die neue Erziehungsberechtigte Cadys. Gemma selbst hat jedoch keine Erfahrung mit Kindern und ist eine karriereorientierte Frau. Als Robotik-Expertin ist sie angestellt bei einen Spielzeugkonzern und arbeitet an einem Prototyp einer Hightech-Puppe, dessen Aufgabe es ist die beste Freundin eines Kind zu sein, Eltern bei der Erziehung unterstützt und vor allem das Kind schützt. Für Entwicklung sowie Testzwecke nimmt Gemma ihre Arbeiten an der Hightech-Puppe namens M3GAN nach Hause und koppelt das noch unfertige Spielzeug mit Cady. M3GAN nimmt nun alle für sie definierten Aufgaben, dessen Interpretation aber nicht dem gleicht, was sich Gemma vorgestellt hat.
Die Angst vor Puppen wirkt echter als man denkt
Puppen können durchaus mit ihren leblosen Augen den oder anderen durch aus Angst bereiten. Wenn man nun dies mit einer unausgereiften künstlichen Intelligenz kombiniert, dessen Auslegung ihrer Aufgaben falsch interpretiert, dann hat man durchaus einer Prämisse für einen zumindest interessanten Horrorthriller. Und das ist quasi im Wesentlichen auch „M3GAN“. Auch wenn die Hauptattraktion das Verhalten einer doch „kranken“ Puppe des Filmes sein soll, vergisst der Film mit Gerard Johnstone auf dem Regiestuhl es nicht eine Geschichte zu aufzubauen, bei der die Charaktere Cady als Waise und Gemma als unerfahrene lernen müssen zusammenzukommen. Das eine und andere Thema zu Erziehung, das Dasein als Elternteil sowie die Kritik zur Nutzung von Unterhaltungselektronik mit Kindern (Bildschirmzeit) wird kurz in wenigen Sätzen abgehandelt. Störend wirkt es aber nie, vielmehr sind es tatsächlich im Kontext des Filmes betrachtet sinnvolle Erwähnungen, die sich auch organisch in dem Film eingearbeitet wurden und sogar einiges an Screentime beanspruchen. Und wahrscheinlich sind gerade diese Punkte tatsächlich Dinge, die einem Zuschauer dazu bringen den Film so ernst zu nehmen, dass man eben nicht immer daran denkt: „Wann kommt die M3GAN zum Einsatz? Wie wird M3GAN bei ihrem nächsten Opfer agieren?“ Oder einfach erwartet, dass ein Film dieser Art sich zu einem strunzdummen Slasher-Film mutiert und die potenziell Gefahr einer unausgereiften Hightech-Puppe in der Handlung völlig abhanden kommt. Sicher, die gesamte Handlung selbst und wohin sich diese letztlich entwickelt, lässt sich sehr schnell erraten. Da versucht Blumhouse Production erst gar nicht das Rad neu zu erfinden. Die Art und Weise sowie auch die Erzählgeschwindigkeit bei einer Lauflänge von 102 Minuten beschränkt es sich auf quasi nur einem Plot. Alle Ereignisse die zwischenzeitlich mit M3GAN als Antagonist in Action zu sehen sind, bleiben unterhaltsam. Das auf einem Level, wo man sich nie extrem erschreckt aber auch nie zu sehr ekelt. Jeder Attentat von M3GAN ausgehen fährt nie irgendeine zu extremen Richtung. Das kann durchaus für den einige Zuschauer, die eben in diesem Aspekt eine gewisse Erwartungshaltung tragen ein enttäuschender Punkt sein. Für mich selbst saß ich im Kinosessel mit einem Schmunzeln im Gesicht, was durchaus die Frage aufwirft, ob M3GAN in seiner Inszenierung überhaupt seine Wirkung erreicht, die sie haben sollte. Das kann ich ehrlich gesagt gar nicht so richtig bewerten. Schlussendlich zieht man nach dem Film für eine selbst Entschluss, dass nicht die Puppe selbst sondern vielmehr, dass man nicht unausgereifte künstliche Intelligenz in dieser fiktionalen Welt aussetzen soll bei solchen doch großen Vorhaben mehr Zeit einplanen sollte. Entsprechend kann man durchaus hier auch eine kleine Kritik an die Art und Weise wie Produkte „gelauncht“ werden ableiten, die unter Zeitdruck entstehen.
Overall ist M3GAN auf die Spielzeit betrachtet eine durchweg unterhaltsame und auch gelungene Umsetzung eines Horrorthriller mit einer KI-gesteuerten Puppe. Vielleicht ist der Horrorfaktor einem recht niedrigen Niveau, aber der Gruselfaktor ausgehen M3GAN selbst ist in seiner finalen Inszenierung stets gelungen.