Die Minions kehren nach sieben Jahren Abstinenz zurück auf die große Leinwand gemeinsam mit ihrem neuen „Mini-Boss“ Gru. Aber auch nach einer recht langen Zeit, sind die kleinen gelben Wesen für viele Kinder nach wie vor populär. Ob auch dieser Film dieser Popularität noch etwas mehr befeuern kann, erfahrt ihr in meiner Review.
Trailer
Plot
Mit „MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS“ kehrt das Animations Franchise zurück in die 70er, wo die Minions vornehmlich mit Kevin, Stuart und Bob und den zwölfjährigen Gru (Oliver Rohrbeck) ihr erstes Abenteuer erleben. In dieser Zeit existiert eine Schurkenbande namens „Der Fiesen 6“, dessen Pläne nichts anderes als Chaos in der Welt zu treiben sind. Während einer Mission, bei der die Schurkenbande ihre Hände an ein seltenes und mächtiges Artefakt erlangt, wird der Anführer Knöchelknacker (Thomas Gottschalk) von seinen eigenen Mitgliedern betrogen und damit vom Thron gestoßen, womit auch eine Stelle innerhalb „Der Fiesen 6“ frei wurde. Ohne die genauen Hintergründe für den freigewordenen Platz, hat Gru immer davon geträumt ein Schurke zu sein und bewirbt sich als neues Mitglied „Der Fiesen 6“. Allerdings wird sein Auftritt am Tag der Bewerbung von der Schurkenbande belächelt. Dabei entdeckt Gru das frisch gestohlene Artefakt und schafft es das Seltene Stück an sich zu reißen. Doch bei dem Diebstahl hat Gru das Artefakt seinem Minion-Neuling Otto anvertraut, der aus einem gewissen Grund später als Gru ihn nach dem Artefakt fragte nicht mehr bei sich hat. Gru wird nach seinem missglückten Diebstahl von Knöchelknacker verfolgt, gekidnappt und die Minions Kevin, Stuart, Bob und Otto sind auf sich alleingestellt, um ihren noch jungen Mini-Boss und Freund Gru zu retten.
Auch nach sieben Jahren unterhaltsam aber „more of the same“
Seit 2010 und damit über einem Jahrzent schafft das Animations-Franchise von Illumination die kleinen gelben Wesen mit ihrer unterhaltsamen Fantasiesprache und ihrer Situationskomik viele Anhänger weltweit für sich zu gewinnen. Die ursprünglich als Grus Sidekicks etablierten Minions waren stets Garanten für Auflockerung in der Filmtrilogie „Ich – Einfach unverbesserlich“. In der Zeit wurde die Popularität so groß, dass Illumination darüber nachdachte den Minions einen eigenen kompletten Film zu widmen, bei dem der Ursprung näher beleuchtet und damit die zeitliche Handlung zurückspulte. In einer Zeit bevor die Minion ihren späteren Boss Gru kennen lernen. Trotz der Bedenken darüber, ob die Minion ihren eigenen eventuell Film nicht tragen könnten und damit auch die Frage ob nicht doch die Sidekickrolle den Minions besser zu Gesicht stünde, hat sich Idee für das Studio mehr als gelohnt. Mit mehr als 1,1 Millarden US Dollar ist Minions von 2015 der erfolgreichste Film des Franchises.
Mit „MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS“ setzt das Studio handlunstechnisch an seinem Vorgänger „Minion“ nahtlos an. Allerdings kommt hier hinzu, dass wir Gru in seinen Anfängen als aufstrebenenden Bösewicht ein gewissen Anteil innerhalb des Filmes einimmt. Nichtsdestotrotz ist der neuste Ableger imgrund das Prequel zu „Ich – Einfach unverbesserlich“. Nun, hat es diesen Film denn gebraucht, um den Hintergrunde eine Gru mit seinen Wegbegleitern besser nachzuvollziehen? Wird erzählerisch hier eine Lücke geschlossen, wofür der Zuschauer gerne eine Erklärung gehabt hätte. Auch nach sieben Jahren wird handlungstechnisch nicht Neues erzählt, was dem Kenner des Franchise irgendwie überraschen würde. Das muss aber dieser Film auch gar nicht. Vielmehr ist „MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS“ einfach ein weiteres Kapitel, des Animations-Franchises, um das Dasein des Franchises etwas zu revitalisieren bis es 2024 tatsächlichen mit „Ich – Einfach unverbesserlich 4“ zu einer einer Fortsetzung kommt. Denn trotz dem Narrativen Anteil mit Gru und einer eigenen Arc, legt Illumination eigentlich seinen Hauptfokus auf die Situationskomik, in die der Regisseur Kyle Balda die Minions einbettet. Man könnte schon fast sagen, das dieses Prequel eigentlich nur von der Rettungsmission der Minions lebt. Nichts umsonst, steht „MINIONS“ an vorderster Stelle des Filmtitels, auch wenn die ersten 15 Minuten über einige Umwege, den tatsächlichen Konflikt des Filmes erstmals etabliert.
Entsprechend ist zu erwarten, dass das Trio Kevin, Stuart und Bob und mit ihrem Neuling Otto viel Screentime bekommen und in Situationen reingeworfen werden, in dem die Minion sich noch nie befanden, um Gru zu retten. So unterhaltsam und skuril die Minions mit ihrem teils aufgedrehten Verhalten sind, so wenig überraschend ist es leider auch für den Typ von Zuschauer, der die Filmreihe seit 2010 schon kennt. Gerade diese Zuschauer werden eventuell trotz des sieben jährigen Abstand vielleicht eine leichte Abnutzungerscheinung empfinden, trotz netter Montage oder neuen kulturellen Anstrich, die der Film über eine Laufzeit von 90 Minuten inszeniert. Die Animation ist wie gewohnt auf einem hohen Niveau auch wenn es an nur sehr wenigen Stellen etwas hektisch wirkt und die Augen vielleicht die eine Sekunde mehr brauchen, um sich wieder richtig zu orientieren. Zur Handlungsstruktur lässt nicht viel erzählen, da der Plot keine allzu große Relevanz hat bei der man tatsächlich die Gefahr das Artefakt verspührt. Allgemein erspart sich der Film Erläuterung, wenn der Film in seiner Handlung fortschreitet. Denn für die längeste Zeit ist eigentlich nie so wirklich klar, welche Gefahr bzw. Macht tatsächlich das gesuchte Artefakt ausstrahlt. Die kleine Charakterreise von Gru sowie die Suche nach dem Artefakt werden erzählrerisch als Vehikel genutzt, um die Minions auf eine Reise zu schicken, die wie bereits erwähnt gespickt mit viel Situationskomik ist. Man könnte sogar sagen: Die Handlung ist um die Situationskomik geschrieben und damit von Anfang an nicht dem Zuschauer wirklich etwas Neues zu erzählen. Es steht der Spaß mit dem Minion im Mittelpunkt und das ist vollkommen in Ordnung.
Fazit
„MINIONS – AUF DER SUCHE NACH DEM MINI-BOSS“ ist eine nette Ergänzung für das Animations-Franchise, was Kenner der Filmreihe unterhalten wird, aber nicht komplett einen Highlight innerhalb des Franchises setzt. Wie seinen Vorgänger, ist auch diese Fortsetzung eher an eine junge Zielgruppe gerichtet, die einfach die Minion gerne im Mittelpunkt sehen wollen. Daher ist auch der Plot des Filmes simple gehalten und viel mehr ist der Weg der Minion zu ihrem Ziel der Schwerpunkt sowie der größte Unterhaltungsfaktor. Jeder der nach einer recht langen Zeit die Minions vermisst hat und für einen Abend einfach nur unterhalten werden will, wird seinen Spaß haben. Ein amüsierender Film bei dem man mit der Familie ins Kino gehen kann.