Mit NOPE versucht Jordan Peele eine neue Richtung einzuschlagen, bei dem er wie in seinen zwei Filmen zuvor das Mysterium oder die Ungewissheit einen großen Schwerpunkt haben.
Die Trailer und vor allem der Filmtitel sorgte für viel Spekulationen sowie Rätselraten, wofür „NOPE“ stehen soll. Wie mysteriös und wie anders dieser Film im Vergleich zu seinen bisherigen Filmen ist, erfahrt Ihr in meiner Review.
Trailer
Plot
Seit Jahrzehnten ist die kalifornische Haywood-Ranch im Besitz der Familie von Lilli Haywood, James Haywood und dessen Vater Otis Haywood Senior. Doch eines Tages weitab von der Zivilisation auf dem sich die Farm für die Zucht von Film-Pferden befindet, wird James Vater Otis urplötzlich aus dem heiteren Himmel umgebracht. Obwohl James unmittelbar sich in der Nähe seines Vaters befand, war nicht ersichtlich wie es zu diesem Vorfall kam. Für James lässt sich auch 6 Monate danach nicht erklären wie überhaupt sein Vater angegriffen wurde. James weiß nur, dass es sich um etwas übermenschliches handelt, was nicht seinen Ursprung auf der Erde hat. Einen absoluten Beweis konnte er nicht finden, bis Lilly und James eines Nachts ein ähnliches Phänomen stattfindet. Ist es ein Raumschiff oder doch ein außerirdisches Wesen, was Lilly und James heimsucht?
Wenig Mysterium dafür eine unterhaltsame Mission
„Nope“ ist der dritte Film bei dem, Jordan Peele erneut das Drehbuch schrieb sowie selbst Regie führt. Ein Film, der sich im Vergelich zu seinen Vorherigen genremäßig eindeutig dem Science Fiction widmet, aber zugleich den Faktor „Suspence“ komplett wie erwartet beibehält. Auch bleibt man als Zuschauer im Kinosessel gespannt sitzen, um einfach zu wissen wohin die Handlung hinführt und das obwohl das Mysterium in „NOPE“ von ungefähr 30 Minuten anhält. Dabei ist es erfrischend unterhaltsam, welche Fährten Jordan Peele legt, um seine Zuschauer im ersten Akt zu verleiten. Die Auflösung ist dabei nie provokativ oder völlig sinnfrei. Sie passen sogar sehr zu einer typischen Erzählstruktur für Horror Mystery Filme seiner Art.
Peeles Handwerk für die Inszenierung sowie Feingefühl spannungsgeladenen Stimmung in Momenten aufzubauen beherrst gekonnt wie nur Wenige und versteht es auch sie in den richtigen Momenten zu entladen ohne sich bei irgendwelche billigen Jumpscares zu bedienen. Nach wie vor sind die Bilder selbst, die eine unangenehme und die Tatsache was konkret auf der Leinwand stattfindet, die für hohen Anschauendwert sorgen. Großelandschaften, weite Bilder von trockenden Farmen vom niederländrischen Kameramann Hoyte van Hoytema (Dunkirk, Ad Astra oder TENET) bieten leichte Sogwirkungen um den Zuschauer das Geschehen greifbarer zu machen zugleich auch involvierter sich zu fühlen. Auch wenn die Handlungs selbst das Rad des Genres so nicht neu erfindet, profitiert „NOPE“ sehr von der schauspielerischen Leistungen seiner Hauptdarsteller mit Keke Palmer und Oscargewinner Daniel Kaluuya. Eine allzu tiefe oder auch Hintergrundgeschichte zu den beiden Charakteren bekommen wir zwar nicht, aber die Art und Weise wie die beiden als Geschwister miteinander agieren ist stets überzeugend, witizig und organisch. Wobei in Sachen Schauspiel wohl mit Keke Palmer als Lilly wesentlich mehr dargebogen wird als es mit Daniel Kaluuya der Falli ist, dessen Charakter tendenziell nur wenige Gesichtsausprägung beinhaltet. Das ist jedoch nicht stark negativ auszulegen, sondern vielmehr der Charakterisierung von James in Jordan Peeles Drehbuch geschuldet, als von der Leistungs Kaluuyas selbst. Nichtsdestotrotz bekommen wir mit der Mission in der sich James als Hauptanker der Handlung agiert, eine spannend erzählte Momente bei dem man mitfiebert, sich ekelt und in völlig unerwarteten Moment lacht.
Auch wenn der Film zu Beginn auch etwas Zeit benötigt, um eine Art Ausgangpunkt richtig zu etablieren, fühlt sich der Film zu eigentlich keine Phase zu lang oder langweilig an. Man bleibt stets durch die Entwicklung der Geschichte immer interessiert und aufmerksam mit der ab und zu aufkommenen Fragestellen: „Was wird als nächstes passieren.“
Fazit
Jorden Peeles dritter Ableger, ist wohl in seiner bisherigen Filmografie sein bestes Werk, was er auf die Leinwand gebracht hat. Das bezieht auf die Größe des Filmes, auf das Spektakel, die Inszenierung sowie die Erzählweise. Wo noch bei seinen vorherigen Werken, man durchaus vielleicht etwas mehr Interesse oder Anstupser von außerhalb benötigt, schafft es „NOPE“ eigentlich mit reiner Neugier den Zuschauer einen buchstäblich unterhaltsamen Abend zu liefern, bei dem die Balance trotz des Mysterium allein das die Erzählung spektakulär wirkt aber örtlich noch lokal genug wohn, dass es sich gleich um einen Untergang der Welt handelt.