Nach mehr als einem Jahr kehrt Marvel Studios mit Black Widow auf die große Leinwand zurück und startet damit auch die Phase 4 des Marvel Cinematic Universe. Ob das lange warten für Interssierte und Fans sich gelohnt haben, werde ich euch in dieser Review erläutern.
Trailer
Handlung
Natascha Romanoff (Black Widow) ist auf der Flucht vor der Regierung, da sie das von ihr unterschrieben Socovia-Abkommen verstoßen hat. Während ihres Aufenthalts in Norwegen erhält Natascha unwissend über den Inhalts des Pakets, das Phiolen enthält, gefüllt mit einem Serum. Dieses Serum ermöglicht es gedankengesteuerte Spioninen des „Red Rooms“ aus dem Black Widow Progamm, welches Natascha einst selbst durchlaufen hat, zu befreien. Bei ihrer Investigation trifft sie auf Yelena Belova, die sie aus Kindheitstagen kennt. Dabei erfährt Natascha von Yelena, dass ihr Attentat auf den Anführer des Red Rooms Dreykov damals in Budapest nicht erfolgreich war. Nun beschießt Natascha mit ihrer kleinen Schwester Yelena ein für alle mal Dreykov zur Strecke zu bringen.
Alleinstehender als manch seiner MCU Vorgänger
Zeitlich spielt Black Widow zwischen „Captain America: Civil War“ und „Avengers: Infinity War“ und beginnt seine Narrative mit einem Ausschnitt aus Nataschas Kindheit mit ihrer Scheinfamilie, die bereits 3 Jahre in einer Mission gemeinsam ihre Zeit in Ohio verbracht haben. Es wird beleichtet, dass Natascha schon mal in einer Familienkonstellation lebte und eine familäre Bindung wie bei einer Echten zu Yelena als ihre kleine Schwester, Melina (Rachel Weisz) als ihre Mutter und Alexei (David Harbour) als ihren Vater hatte.
Die Zuschauer erhalten trotz der bereits inzwischen 11 Jahre alten bekannten Rolle von Scarlett Johansson, einen Einblick in ein neuen bisher unbekannten Lebensabschnitt weit bevor sie zu einem Avenger wurde.
Zugleich gibt es einem Zuschauer, dem das Marvel Cinematic Universe vielleicht bisher nicht so bekannt ist, die Möglichkeit eine erste Bindung zur Protagonistin mit allen Nebencharakteren um ihr aufzubauen.
Das Assemble in Solofilm
Auch wenn der Filmtitel den Fokus der Person eindeutig definiert, handelt es sich um ein Assemblefilm, der seine Nebencharaktere ausreichend Screentime gibt und die Hintergründe, Erlebnisse, Traumata und Motivationen nachvollziehbar ergründet.
Der Film hat seine bekannten Marvel-typischen Schwerpunkte, legt aber nicht weniger Wert in Charaktergetriebene Momente.
So sind viele ruhige Momente zwischen Natascha und Yelena sowie auch das erneute Zusammentreffen auf Melina und Alexei nach 20 Jahren Beispiele dafür, dass Marvel mit ihrer Regisseurin genug Raum lassen die Handlungs atmen zu lassen.
Alexei ist in der gesamten Handlung der Comic Relief des Films und gedanklich in seine Zeit als Red Guardian in seiner Hochphase gefangen.
Dementsprechend wirken seine Dialoge, in der er seine sehr alte Werte artikuliert stets unterhaltsam, aber auch etwas stereotypisch.
Melina hingegen ist der Kopf der Scheinfamilie, die mehrmals die Folter des Black Widow Programms durchlief und nichts anderes außerhalb ihres Horzizontes kennt.
Mit weiterem fortschreiten des Abenteuers ist Black Widow als MCU-Film im Vergleich zu seinen Vorgängern losgelöster und kann als eine Art Episode eines Avengers Charakters betrachten werden ohne dabei zu sehr auf vorherige Geschehnisse des MCUs zu referenziert zu müssen.
Die Geschichte selbst wird dennoch im wesentlich durch die Motivation, Erfahrungen Nataschas getragen und getrieben.
Action mit harten Impact
In Sachen Action ist Black Widow recht punktuell und in wenigen Teilen etwas langatmig.
Nicht selten muss hier die Schnittschere in einigen Actionszenen eingesetzt werden, was in machen schnellen Momenten zu einer Unübersichtlichkeit führt.
In Zeiten von “ John Wick“, bei der die Kamera möglichst lange eine Kampfszenen ohne viel Schnitteingriffen eingefangen werden, wünscht man sich eigentlich gerade bei einem Agentthriller-orientierten Film wie Black Widow, dass man Schauspieler oder Stuntmans mehr Zeit einräumt, um ordentliche Choreographien lernen bzw. üben zu lassen.
Nichtsdestotrotz muss man erwähnen, dass der Schnitt der Actionszenen bei weitem nicht so Schlimm, wie bei den Bourne-Filmen ist.
Des Weiteren ist auch der Vergleich mit John Wick sicherlich eine ganz andere Messlatte und als es bei einem Actionreichen MCU-Film der Normalfall ist.
Bei aller Kritik wagt, man es hier aber durchaus Härte zu inszenieren und man kann das ein oder andere gebrochene Gelenk auch sehen. Wenn es in Richtung Showdown geht, fährt Marvel Studios spätestens beim letzten Showdown die großen Geschütze hoch mit nicht wenig CGI, aber interessantem Seeting.
Agenten Spionage Vibes
Atmosphärisch orientiert sich der Film an den bereits erwähnten Agenten und Spionagethriller aller Bond, Bournce und teils auch in Nuancen an Mission impossible.
Entsprechend spannend sowie eindruckreich sind Verfolgungsjagden mit einer guten Portion an Wuchttigkeit inszeniert.
Grundsätzlich entschied man sich ein überwiegend ein geerdetes und bodenständige Epsiodengeschichte zuerzählen und die Beziehungen der Charaktere im Vordergrund zu stellen.
Dabei ist die Erzählweise wesentlich ernster und die Menge an Gags auch weitaus weniger frequent.
Stummer Antagonist trifft auf einfach nur Böse
Die Interpretation des Taskmasters, ist eine interssante kreative Entscheidung, da dieser überwiegend stumm ist, aber mit sehr anschaulichen Kampfstilen glänzt. Sicherlich hat man dieser Art von Anagonisten des öfteren in den einen oder anderen Film in ähnlicher, wenn nicht identischer Art und Weise erlebt. Dennoch versprüht der Taskmaster bei jeder Erscheinung auf der Bildfläche eine echte Bedrohung, die für Natascha und iherer Familien mehr als nur ebenbürtig ist, sofern es um die reine Kampfstärke geht.
Anders als bei Dreykov, der im hauptsächlich als Marionettenspieler im Hintergrund agiert und auch nur im letzten Showdown so richtig zu sehen ist, ist die schauspielerische Leistung von Ray Winstone genau das, was man von einem russichen Bösewicht erwartet. Nicht mehr und nicht weniger.
Fazit
Marvel Studios setzt fort wo sie aufgehört haben.
Mit einem bereits bekannten Ende der Protagonistin traut sich Marvel Studios an der einen und anderen Stelle erzählerisch und inszenatorisch etwas mehr.
Ein Black Widow Film war schon lange fällig und sicherlich auch vor „Avengers: Infinity War“ etwas sinnvoller platziert.
Dieser Film ist eine gute Ergänzung zu all den Abenteuern, die Fans bisher mit Natascha Romanoff erleben durften.
Black Widow hat schöne emotionale ruhige Charakteremomente sowie Marvelspektakel, den man erwarten kann.
Es ist ein Episodenfilm mit absolut soliden Unterhaltungswert, der für die ganz Große Leinwand geschaffen wurden.
Sei es Fans oder nicht Fan, jeder der das Interesse hat einen Marvel Blockbuster zu sehen, wird auf seine Kosten kommen und nach dem Kinobesuch sich unterhalten fühlen.