Ein neuer Sommerblockbuser mit Ryan Reynolds?
Schon mit den ersten Trailern vor einem Jahr wurden uns Comedy und Action im Setting einer Videospielwelt versprochen.
Ob der Film mit einer Laufzeit 115 Minuten auch durchgehend an Unterhaltung auf die Silberleinwand zaubern kann, verrät euch diese Review.
Trailer
Plot
In der Videospielwelt „Free City“ durchlebt der Non-Player Character „Guy“ (Ryan Reynolds) Tag für Tag die selbe Routine als Bankangestellter. Auch sein Privatleben wird immer eintöniger bis er eines Tages sich dazu entschließt die Regeln seiner Welt zu brechen.
Dieser Akt sorgt für Verwunderungen bei den Entwicklern des Spiels. Vor allem bei dem Programmierer „Keys“ (Joe Keery) sowie bei seiner ehemaligen Arbeitskollegin Millie (Jodie Comer), die im Spiel Free City akribisch auf der Suche nach einem Hinweis auf ihre Arbeiten in ihrer Vergangenheit als Spieleentwicklerin ist.
Mehr als nur eine Ryan Reynolds Show
Mit Free Guy kommt in ein Sommerblocker in den Kinos, dessen Idee auf keiner Vorlage basiert und damit als „Orignial Film“ deklariert werden darf.
Die Handlung sowie auch die Welt in der das Geschehen hingegen stattfindet, ist überhaupt nicht originell.
Die Prämisse selbst und die dazugehörigen Erzählstränge wurden in vielen anderen Filmen in anderer Form schon mal abgehandelt.
Das ist aber an sich gar nichts Schlimmes, denn die kreativen Köpfe Shawn Levy (Regisseur) mit den Drehbuchautoren Matt Lieberman, Zak Penn und Ryan Reynold (als Produzent) haben es sehr gut verstanden viele Eigenheiten in Mutilplayerspielen mit seinen Multiplayer-Akteuren zu identifizieren und diese mit viel Witz und Spaß auf die Leinwand zu übertragen.
„Free Guy“ bedient sich allgemein an aktuellen popkulturellen Spielreferenzen.
Sei es die Tänzen aus Fortnite oder die bekannte Streamer die auf Twich oder Youtube unterwegs sind.
Überwiegend wirkt das näher an der Realtität und auch durchdacht auch wenn all diese Punkte im Zusammenspiel mit der Filmwelt immer noch überhöht ist.
Ganz klar zielt dieser Aspekt auf die Gamer Zielgruppe ab, was aber immer dem richtigen Maß getant wird ohne, dass der Film davon überläuft und in einer zu großen Kameobombe abdriftet.
Obwohl man im Vorfeld mit Ryan Reynold als Hauptdarsteller durchaus zu erwarten war, dass dieser Film ganz offensichtlich auf eine Ryan Reynolds Show setzt, vergisst man gerade bei diesem Film eben nicht eine Geschichte mit all seinen Charakteren zu erzählen. Klar bekommt der Zuschauer den typischen Humor eines Ryan Reynolds auf Talbett serviert, doch hier verlassen sich die kreativen Köpfe nicht ausschließlich darauf, sondern haben ihre Hausaufgaben richtig erledigt.
Neben all den Ereignisse in Free City nimmt der Rechtsstreit als Rahmenhandlung einen wichtigen Anteil für die Handlungsentwicklung, der vor allen für den Film hinten heraus zu schönen Momente und Messages beiträgt.
Sicherlich nicht in der Ausführlichkeit, wie manch anderer Film, jedoch machen sie den Film wesentlich runder und überraschen den Zuschauer wenn es in Richtung des Showdowns geht.
Auch wenn das Worldbuilding mit der fast schon allgegenwärtigen Präsenz des Onlinespiels „Free City“ nicht zu 100% glaubwürdig ist, fällt diese Kritik doch gering ins Gewicht.
You get what you see
Der Film nimmt sich generell und völlig angemessen nicht zu ernst und zieht gerne mal einige Witz über das Aussehen sowie dem Alter von Ryan Reynolds.
Des Weiteren erlaubt sich Free Guy seine sehr cool und hoch inszenierten Actionszenen nicht unkommentiert zu lassen.
Auch vor vorhersehbarem Kitsch scheut man sich.
Das macht „Free Guy“ auch selbstbewusst sowie in Anbetracht des Settings mit dem richtigen Verständnis und vor allem nicht inflationär.
Allgemein hat Shawn Levy verstanden all seine Zutaten wie Action, Humor, Kitsch und Liebe zum Detail auf seine Narrative richtig zu verteilen, sodass man als Zuschauer über die gesamte Laufzeit in keinster Weise irgendeine Langeweile verspürt.
Das Einzige was etwas vernachlässigt wird ist vielleicht der Hintergrund zu Charakteren wie Keys und Millie.
Wenn man sich aber ohnehin auf eine simple Narrative und seine Welt einlässt, ist dies mehr als zu verschmerzen.
Fazit
20th Century Fox liefernt uns nicht nur einen sehr naiven und eine extrem positive Version von Ryan Reynolds, sondern präsentiert uns einen Film mit einem völlig abgedrehten Setting mit viele gelungenen Gags, die stets funktionieren.
Man kann sich bei dem Film einfach nicht langweilen und ist für jeden der sich folgende Fragen mit „ja“ beantworten kann:
Mag ich den Humor von Ryan Reynolds?
Bin ich interessiert an einer simplen Geschicht mit einer verrückten, buntenwelten Welt, gefüllt mit unhaltsamen und kreativen Ideen?
Will ich heute Abend einfach für eine Stunde und 55 Minuten unterhalten werden?
Es reicht eigentlich schon wenn sich eine der Fragen mit „Ja“ beantworten, lässt.
Denn mit diesem Film wird man keine Langweile haben!