Sony Pictures Animation konnte mit „Spider-Man: A New Universe“ als erster Spider-Man-Animationsfilm bei dem Miles Morales das erste mal als Hauptprotagonist im Zentrum stand auf mehreren Ebenen positiv überraschen. Mit seinem Animationsstil verinnerlichte bis dato kaum ein Film so sehr den Begriff „Comicfilm“ und setzte einen neuen Trend als Stilistik, bei den andere Produktionen sich nun mehr trauen 3D Animation mit 2D Elementen zu verheiraten. Doch es war nicht ausschließlich die Ästhetik, sondern die Handlung selbst, die sich nur lose an Versatzstücken seiner Comicvorlagen bedient und daraus eine völlig eigenständige Story, welche die Essenz von Spider-Man aufzeigte. Ob mit der nach fünf Jahren die Fortsetzung der verrückten Multiversumsabenteuer erneut so überzeugen kann, erfahrt ihr in meiner Review.
Trailer
Plot
In den Glauben Gwen das letzte mal gesehen zu haben, erscheint Gwen aus einen offenen Portal in Miles Zimmer. Gwen arbeitet inzwischen für eine Gruppe aus Spider-Mans, welche die Ereignisse des Spider-verse überwachen. Doch hinter dem Besuch von Gwen steckt noch eine weitere Agenda. Eine Agenda die Miles gewisse Hintergründe aufdeckt, die ihm bisher nicht klar waren.
Multiversumswahn ohne dabei die Bodenhaftung zu verlieren
Während der erste Teil verschiedenste Spider-Helden aus diversen Universen in Miles Welt reinzog, um ihm den Weg zum ersten afro-lateinamerikanischen Spider-Man zu ebenen, richtet sich der Chrakterfokus in eine zunächst andere Richtung als man es bei einer Fortsetzung vermuten würde und schafft einen Einstieg bei der die Aufmerksam für die Handlung und alles was folgt sowie durch seine verspielten Stilistik und Farbgebung bei mehr als 100% anzusiedeln. Bis wir Miles in seiner inzwischen gewohnten Rolle als Spider-Man Brooklyns sehen und auch der Hauptkonflikt sich entfaltet, nimmt sich der Film die Zeit Hintergründe seiner Charaktere sowie deren aktuelle Lage lange zu beleuchten und damit auch eine Verbindung mit den Charakteren wieder herzustellen, die wir aus dem ersten Teil kennengelernt haben. Das tut dem Film auch gut sich dafür Zeit zu nehmen, wenn man bedenkt, dass es sich bei der Fortsetzung um das erste Kapitel einer zweiteiligen Story handelt mit all seinen anbahnenden Konsequenzen und Gefahren, die wir noch zu sehen bekommen werden. Trotz der enormen Tragweite mit seinem Multiversum, schafft es der Film aufgrund der persönlichen Konflikte seiner Hauptcharaktere sehr geerdet zu bleiben. Entsprechend tappt der Film somit nicht in die Falle, das Multiversum einfach nur zu nutzen, um ausschließlich weitere unterschiedlichste Versionen von Spider-Men zu zeigen, sondern nutzt es vielmehr als einen Rahmen bei der Einzelschicksale und vor allem persönliche Kämpfe, Herausforderungen und Konflikte im Vordergrund stehen. Das sind Themen, welche die Essenz einer typische Spider-Man-Geschicht nicht nur wiederspiegeln, sondern sogar eine Spider-Psychologie in Fragestellen und auch die Identität eines Spider-Mans hinterfragen, in der es keine Rollenbilder dargestellt werden, bei man das Gute vom Bösen eindeutig unterscheiden kann. Vielmehr sind die Motivationen einzelner Parteien stets nachvollziehbar mit den Charakteren verbunden, sodass man als Zuschauer durchaus in eine Situation gebracht wird – ähnlich wie bei Captain America: Civil War – sich nicht direkt für eine Seite entscheiden, wobei einzelne Figuren für eine gewisse Zeit ins Gesicht geschrieben steht, dass sie selbst nicht so ganz sicher sind, ob sie tatsächlich zu ihrer jeweilige Partei bekennen können. Diesen Zwiespalt oder auch Unentschlossenheit ist ein Thema, was den Film in seiner Handlung als Akerpunkt für seinen Konflikt nutzt und meist durchweg auch in einzelne Momente emotional gewinnbringend inszeniert.
Fazit
„Spider-Man: Across The Spider-Verse“ setzt da an wo es aufgehört, rollt aber zugleich auf Charakterebene woanders auf sodass das Wiedersehen mit den Charakter nicht zu Spaß macht, sondern auch ein Stückweit sich wie eine Rückkehr anfühlt, wo Hauptkonflickt sich langsamer entfaltet als beim ersten Teil noch der Fall war. Phil Lord und Christopher Miller als treibende kreative Kraft für das Drehbuch und als Prdozenten, haben nicht nur die Essenz der Spider-Man-Themen verstanden, sondern stellen sogar zum Teil die Spider-Man-Psychologie auf dem Kopf und schaffen damit eine Geschichte, die bei inzwischen drei Generationen an Spider-Man-Verfilmungen sich frisch anfühlt. Bei einer Laufzeit von 136 Minuten hätte der Film vielleicht zum Ende hin vielleicht um ca. 5 minuten weniger gut getan. Aber overall ist die Fortsetzung wirklich gelungen, sodass die Freude auf einen dritten Teil entfacht wird.