The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes

Acht Jahre nach dem Ende der Filmhauptreihe startet am 16. November das Prequel, bei der wir dieses mal Coriolanus Snow als einer der Hauptcharaktere zu Gesicht bekommen. Ob sein Werdegang zum eiskalten Staatspräsidenten von Panem auch so packend ist, werdet ihr in meiner Review erfahren.

Trailer

Plot

Coriolanus Snow (Tom Blyth) ist der Sohn einer einst stolzen und angesehenen Familie. Doch diese befindet sich in Not. Um genau zu sein hat seine Familie kaum Geld, um die Miete zu zahlen sowie Nahrungsmittel zu kaufen. In einer Welt, in der bereits Ressourcen in jeglicher Hinsicht knapp sind. Coriolanus sieht aber eine große Chancen sich und seine Familie aus den schwierigen Umständen herauszuhelfen, indem er der Klassenbeste seines Jahrgangs wird und das Stipendium erhält, um weiterhin mit seiner Familie in der höchsten Gesellschaftsschicht zu bestehen. Bei all den Hoffnungen die Coriolanus hat, wird ihm hier aber ein Strich durch die Rechnung gemacht. Seit mehreren Jahren haben die Hungerspiele schlechte Einschaltquoten, sodass die Spielmeisterin Dr. Volumnia Gaul (Viola Davis), die Idee hat die Tribute aller Distrikte jeweils den Schüler des Jahrgangs zuzuweisen, die damit als Mentoren agieren. Damit soll das Interesse der Hungerspiele und dessen Bedeutung wieder mehr Gewicht bekommen. Nur mit dem Gewinn der Hungerspieler, erlangt der Mentor dann auch das ersehnte Stipendium. Bei der Auslosung der Tribute muss Coriolanus allerdings feststellen, dass sein Tribut Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) aus dem ärmsten Distrikt (dem Disktrikt 12) kommt. Was zunächst wie eine schlechte und chancenlose Aussicht erscheint, sieht Coriolanus als echtes Potenzial an, mit die einer Bindung eingeht, mit der er selbst nicht gerechnet hätte.

Der alte Ruf uninteressanter Prequels ist Vergangenheit

Die müde gähnende Reaktion, die man nicht selten bei Prequelankündigungen hat, war tatsächlich meine erste Reaktion. Und dann auch noch die Hintergrund Geschichte zu dem eiskalten und kalkulierten Charakter Coriolanus Snow? Der absolute Antagonist von Katness Everdeen? Ihr habt doch sie nicht mehr alle! Ja, das waren meine Gedanken, die völliger Quatsch waren, denn auch für das Prequel wurde erneut Francis Lawrence an Board geholt, der mit seinen vorherigen Teilen stets den Ernst, der Dystopie und den Stake der Charaktere in Vordergrund bringt, damit Zuschauer um ihre Protagonisten mitzufieber und damit durchweg investiert bleiben.

Und auch dieses mal schafft es der Regisseur sehr gekonnt dies auch zu inszenieren und das sogar mit einer kompletten neuen Besetzung an Darstellern, die an dieser Stelle alle eine sehr überzeugende schauspielerische Leistung zeigen. So bekommen wir sehr schnell die Hauptcharaktere Lucy Gray und Coriolanus zu Gesicht und auch nur die relevantesten Hintergründe und Motivationen der Charakter, um den ersten Funken der Beiden miteinander zu sehen. Zugegeben ist die Affektion zwischen den beiden Hauptprotagonisten etwas zu gewollt, da eigentlich nicht viel Zeit vergeht bis der Wunsch nach dem ersten Kuss zu sehen ist. An sich in keinster Weise schlecht, jedoch merkt man trotz der Laufzeit von 157 Minuten gerade mit den ersten und zweiten Akt, dassder Film eine erzählerischer Geschwindigkeit aufnehmen muss, um gewisse Punkte der Charakterentwicklung zu erreichen. An sich liegt das aber nicht daran, dass der Films zu wenig Zeit dafür hätte. Vielmehr ist die Entscheidung darüber wie viel Zeit der Regisseur, die er in den jeweiligen Akte verbringt. So haben die ersten Zwei Akte zwar ein sehr gutes Pacing und sind auch größtenteils wirklich mitreißend, weil es schnell zu einer engen und zunächst nicht trennbaren Beziehung zwischen Lucy und Coriolanus kommt, bei dem wir als Zuschauer durchweg immer mehr und mehr danach uns sehnen beide an einem ruhiger romantischen Ort weit weg vom Kapitol zu sehen. Doch investiert der Regisseur auch vielleicht fünf bis zehn Minuten zu viel Zeit in den Werdegang eines Coriolanus zu inszenieren, was zunächst paradox klingt, da dieses Prequel gerade die Enwicklung eines Coriolanus fokussiert. Doch ist nicht jede Minute gerade im dritten Akten zwangsläufig erzählenswert, da einige Geschenisse sich bereits abzeichnen wie Coriolanus zum eiskalten Snow wird. Da hätte man entweder etwas schneller zum Ende kommen können oder vielmehr die genannten fünf bis zehn Minuten in eben mehr Charaktermomente zwischen Lucy und Coriolanus im Kapitol herausarbeiten können. Nichtsdestotrotz kann man aber sagen, das der Film in seiner gesamten Aufteilung, schlusssendlich das erreicht, was er tun sollte. Nämlich eine hohes Interesse für seine Charakter und deren Beziehungen zueinander, bei der man über fast die gesamte Laufzeit, trotz seiner Prequelprobleme, spannend auf die Leinwand schaut.

Erneut setzt der Film auf einen deutschen Standort als Drehort, die man zwischenzeitlich wiedererkennt. Der Film hat die eine oder andere CGI-Erweiterung, die durchaus die Dystopie gut wahrnehmbar darstellt. Auch Inszenatorisch setzt die Filmreihe auf einen Regisseur, der genau weiß, wie man den Zuschauer für seine Charaktere gewinnnt und nicht davor schreckt, Szenen mit einer guten Härte zu zeigen ohne, dabei explizit zu werden, dass der Film eine FSK 16 erhalten müsse. Denn das Worldbilding, die Probleme einzelner Charaktere und die Hungerspiele selbst tragen sehr viel dazu bei eine andere Form der Brutalität dem Zuschauer zu übermitteln. Schauspielerisch ist nichts auszusetzten, denn gerade die darstellerische Leistung lässt über leicht überhastet erzählte Plotpunkte hinwegsehen.

Fazit

Wer bei den Trailern ein eher unsicheres Gefühl hatte, kann beruhigt sein. Dieses Prequel macht  nicht die Fehler, die viele andere Prequelfilme in der Vergangenheit machten. Das Prequel erzählt viel Neues, was für Fans der bisher Filmreihe mehr als nur interessant sind, auch wenn dieser Film sich nicht ganz den Schwächen eines Prequels entziehen kann. Was zunächst mit Coriolanus Snow als Prequelcharakter als uninteressant eventuell aussah, entpuppt sich als eine wahre Überraschung. Daher gibt es wenig am Film zu meckern. Ein guter und längerer Kinoabend wird den Zuschauern nach der Vorführung mit Gesprächstoff füttern und damit wirklich gute Unterhaltung bieten.