Nach der ersten Filmadaption von Robert Wise und Jerome Robbins, versucht sich nun einer der größten, wenn nicht sogar der größte Regisseur aller Zeiten an eine neuen Filmadaption des weltbekannten Broadway Musicals „West Side Story“. Ob Steven Spielberg der renommierten Vorlage gerecht wird und auch für das 2021 neue Begeisterung verleihen kann erfahrt ihr in meiner Review.
Trailer
Plot
West Side Manhatten in New York im Jahre 1958 ist eine einzige Baustelle, in der sich Einwanderer unterschiedlichster Nationen zusammenleben. Jedoch ist der Umgang der Einwanderer nicht immer friedlich, besonders nicht zwischen den amerikanischen Jets und den puerto-ricanischen Sharks. Gangs die sich Reviere in New York teilen. Die Jets werden von Riff (Mike Faist) angeführt, während die Skarks den Befehlen Bernardo (David Alvarez) folgen. Der ehemalige Jet Tony (Ansel Elgort), der zugleich der beste Freund von Riff ist, versucht sich ein neues Leben aufzubauen nachdem er wegen schwerer Körperverletzung für ein Jahr ins Gefängnis kam. Er schwor sich Besserung und will nie mehr etwas in Bandenkriege verwickelt sein. Doch Riff versucht ihn für einen entscheidenden Kampf gegen die Sharks überzeugen, da es dieses mal um die Herrschaft vieler Territorien New Yorks geht. Doch Tony denkt nicht im geringsten daran wieder einzusteigen. Eines Abends lernt er beim der Veranstaltung „The Dance at the Gym“ eine junge Frau Maria kennen. Es ist Liebe auf dem erstem Blick zwischen Tony und Maria (Rachel Zegler). Eine Liebe die jedoch Gefahren und Herausforderungen mit sich bringt, denn Maria ist die kleine Schwester des Sharks-Anführers Bernardo.
Großartige Choregrafien und Schauspiel, die alles überschatten
Eine Romeo und Julia Geschichte im New York der 1958 wäre wohl das Erste, was man direkt mit West Side Story verbindet, wenn man direkt nach dem Kinobesuch über den Film nachdenkt und mit dieser Aussage läge man auch nicht ganz falsch. West Side Story ist eine Liebesgeschicht bei der es um die Liebe zweier Personen geht die so stark ist, dass sie jegliche Art von Konflikten wie Hass zwischen Banden völlig überschatten soll. Entsprechend ist auch der zeitliche Kontext und der damit verbundene Konflikt prädestiniert für eine klassische Tragödie, die den Zuschauer versucht mitzureißen. Allerdings dient der Erzählfluss Steven Spielbergs nicht vollumfänglich der Tragödie die es bräuchte, um auch tatsächlich den Zuschauer auf dem Boden emotional zerstört für seine Charaktere zurückzulassen. Viel zu sehr liegt der Schwerpunkt der Filmadaption bei den Musikstücken. Schauspielerisch höchstüberzeugend sowie perfekt choreografiert sind die Musikstücke zweifelsohne und höchstwahrscheinlich auch dem Bühnenstück sehr getreu. Mit Ansel Elgort als Tony und Rachel Zegler als Maria gibt es keine Minute bei der man die Liebe, die beiden auf der Leinwand versprühen anzweifelt. Genauso wirken die Sets als auch das gesprochen Englisch mit den Akzenten, die die Lateinamerikanische Einwanderer sprechen stets authentisch. Allgemein merkt man dem Film an, dass alle beteiligen Schauspieler entsprechend für einen Film dieser Art viele Zeit in den Proben für Gesang und Choreografien investiert haben um markelos einstudiert zu wirken. Entsprechend viel Respekt wird man auch als Zuschauer bei einer Laufzeit von 154 Minuten für den gesamten Film empfinden.
Sicher sind die Gesangs- und Tanzeinlagen auch die Hauptatraktionen eines solchen Musik-Films und sollten auch fast schon die höchste Aufmerksamkeit erhalten. Jedoch muss eine Filmadaption dessen Inspiration aus eines der berühmtesten Stücke Shake Spears entstammt nach wie vor einer Erzählstruktur folgen einiges an Spannung mit Fallhöhen wirksam vermitteln. Dadurch dass die einstudierten Musikeinlagen über den gesamten Film verteilt sind und stets wie Attraktionen wirken, werden den dramtischen Momenten die notwendigen Aufprall genommen. Denn gerne will man doch auch mal wieder im Rahmen einer klassischen Tragödie mal eine oder andere Träne vergießen. Doch Art und Weise wie diese Geschichte erzählt, gibt es nur bedingt her.
Fazit
West Side Story ist defintiv für alle interssant, die das Bühnenstück kennen und ein Interesse daran haben wie ein Remake von Steven Spielberh aussehen könnte. Dementsprechend werden wahrscheinlich Kenner des Bühnenstücks oder der Filmadaption von 1961 evenutell sogar die Schwächen, die ich hier erwähnt und empfunden habe sogar bekannt sein.
Ohne jegliche persönliche Kenntnis über der Filmadaption von 1961 oder dem Bühnestück selbst und damit die Möglichkeit belastbare Vergeleiche zu ziehen, ist West Side Story in Hinblick auf die Musikeinlagen, eine Adaption bei allem Balast die so eine berühmte Vorlage möglicherweise mit sich bringt durchaus als eines der besten Musical-Filme zu bewertet, die man seit längere Zeit gesehen hat. In meinem Fall steht aber nach wie vor La La Land weiterhin im meiner persönlichen Liste ganz oben, aber das ist eine Geschichte für ein anderes mal.